Der Beitragstitel ist (wie die meinsten Titel der Reihe “Klemptomanische Wochen”) natürlich reinste Anmaßung! Allerdings nutzen wir in der vierten Episode (mit dem Rücken zugewand: “Sur la planedo”) unter anderem die vielleicht nicht direkt von der hier schon erwähnten Doris Wishman erfundene aber denoch von ihr häufig eingesetzte Technik:
Wie die meisten ihrer Filme wurde er stumm gedreht und anschließend komplett nachsynchronisiert. Diese Technik nutzt Doris bis auf den heutigen Tag. Natürlich ist es billiger, wenn man beim Dreh nicht auf den Ton achten muss. Darüber hinaus können die mäßigen Sprechkünste der Laiendarsteller im Synchronstudio nachträglich ausgebessert werden. Dadurch wird der Film besser, findet Doris. Viel wichtiger ist aber der kreative Vorteil, den diese Methode bietet. Doris erfindet die Dialoge meist erst im Schneideraum, wenn sie genau weiß, wie sie die Geschichte erzählen will. Auch deshalb gibt es in ihren Filmen oft lange Dialogpassagen, in denen die sprechenden Personen kaum zu sehen sind und die Spieldauer statt dessen mit Zwischenschnitten auf Vasen, Aschenbecher oder Telefone aufgefüllt wird. Eine einmalige Arbeitsweise, die wohl auch in der Tatsache begründet liegt, dass Doris absolute Autodidaktin ist. All ihre Techniken hat sie sich selbst erarbeitet und gerade das macht ihre Filme unverwechselbar.
Quelle: Der geheimnisvolle Filmclub Buio
Das hier zum Vergleich herangezogene Bild stammt übrigens aus ihrem Film “Nude on the Moon”: